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INDIVIDUELLE GESTALTUNG VON BETONOBERFLÄCHEN

Als vielseitiges Material mit schier unerschöpflichen Einsatzmöglichkeiten erlebt Beton eine Renaissance in der Architektur. Längst verbindet man Beton nicht mehr mit grauem Plattenbau. Stattdessen findet sich Beton zunehmend als beherrschender Werkstoff an und in zeitgenössischen Architekturobjekten und modernen Konstruktionen. Dabei nimmt Beton jeweils genau die Form an, die Idee und Kontext vorgeben: Mit der richtigen Technik und Expertise weisen Betonoberflächen beinah unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten auf. Technik und Know-How entwickeln sich dabei stetig weiter und erweitern das Spektrum der Möglichkeiten von Beton als Werkstoff. Dies betrifft nicht nur die beinah unbegrenzten Formen die Beton annehmen kann – mittels mechanischer oder chemischer Techniken lässt sich die Oberfläche des fertigen Baukörpers individuell gestalten.



Strukturiert

Geschliffen

Gehauen

OBERFLÄCHENGESTALTUNG VON ELEMENTEN AUS BETON

Unbehandelte, rohe Betonoberflächen entwickeln mit der Zeit eine Patina. Während Beton-Puristen genau diese natürliche Patina am unbehandelten Werkstoff Beton besonders schätzen, sind zahlreiche Arten der mechanischen Nachbehandlung durch Beton-Experten möglich, um die Oberfläche eines Beton-Objekts an die individuellen Ansprüche und Vorstellungen anzupassen.

GESTALTUNG VON BETONOBERFLÄCHEN MIT HAMMER UND EISEN

Zu den ältesten Techniken der Gestaltung von Betonoberfächen gehört die handwerkliche Bearbeitung durch Kratzen oder Brechen. Mittels Steinmetzwerkzeugen wie Bossierhammer, Stockhammer, Spitz- oder Scharriereisen werden Teile der Oberfläche abgearbeitet. Die unregelmäßigen, deutlich sichtbaren Einschläge ergeben eine grob behauene Oberfläche – ideal für markant-rustikale Betondesigns mit starkem Profil und Baukörper mit einzigartiger Optik.

Eine ähnlich charakteristische Oberfläche wie durch die Bearbeitung mit Hammer und Eisen entsteht durch das Flammstrahlen der Betonhaut. Bei 3200°C wird die oberste Schicht des Betons weggeschmolzen. Je nach Zuschlag, welcher unter der auf diese Weise entfernten Schicht zum Vorschein kommt, entsteht eine mehr oder weniger rau strukturierte Betonoberfläche. Diese Art der Oberflächengestaltung eignet sich besonders um lebhafte, dynamische Wirkungen mit schroffer, plastischer Haptik zu erzielen. Auch das Spiel mit Kontrasten durch die Kombination von bossierten, geflammten oder scharrierten und besonders glatten Betonoberflächen erzeugt spannende Kontraste für moderne Inszenierungen.

SCHLEIFEN UND POLIEREN FÜR KLARE GEOMETRIEN UND DESIGNS

Ebenfalls zu den konventionellen, mechanischen Gestaltungsmöglichkeiten von Betonoberflächen gehört das Fräsen und Schleifen. Für beides sind jeweils hochwertige und leistungsfähige Werkzeuge notwendig, um gleichmäßige Oberflächen und Strukturen zu erhalten. Fachmännisches Beton-Schleifen lässt eine einheitliche, leicht raue Haptik entstehen. Geschliffener Beton hat – ohne weitere Oberflächenbehandlung – eine charakteristische, leicht rustikale Ästhetik, wie man Sie oft im Brutalismus sieht.

Ist ein glattes, edleres Design gewünscht, empfiehlt es sich die Betonoberfläche im Anschluss an das Schleifen zu polieren. Mit speziellen Poliermaschinen für Beton lassen sich dadurch hochglänzende Oberflächen schaffen. Beton-Polieren kann zudem, je nach Zuschlag, eine hochwertig-glänzende Farbsättigung und Oberflächen-Optik, erzeugen – vergleichbar mit Terrazzo. Flächen aus poliertem Beton verleihen Architekturobjekten eine repräsentative, wertige Erscheinung und lassen, durch die reflektierende Oberfläche, vielfältige Spiele mit Licht und plastischen Formen zu.

Wenn hingegen eine mattierte, leicht aufgeraute Optik bzw. Haptik vorgesehen ist, ist das Sand- oder Kugelstrahlen der Betonoberfläche eine erprobte Möglichkeit die gewünschte Qualität zu erreichen. Dies ergibt eine Oberflächenqualität die mit Natur- bzw. Sandstein vergleichbar ist.

Natürlich bieten die verschiedenen Wirkungen, die man durch die mechanische Bearbeitung von Betonoberflächen erreichen kann, vielfältiges Gestaltungspotential – so lassen sich bearbeitete Betonelemente durch die entsprechende Kombination von Gegensätzen oder aufeinander abgestimmten Effekten im und am Baukörper kreativ und individuell inszenieren.

Scharriert

Gestrahlt

Gesäuert

BETON-GESTALTUNG DURCH CHEMISCHE NACHBEHANDLUNG

Neben den mechanischen Techniken zur Gestaltung von individuellen Betonoberflächen gibt es zudem noch chemische Methoden ,welche das Äußere von Betonobjekten beeinflussen können. Unbehandelter Beton ist teilweise anfällig für Chemikalien, wie beispielsweise aggressive Reiniger, und muss daher entweder vor diesen geschützt werden oder entsprechend imprägniert werden. Diese Anfälligkeit lässt sich allerdings auch nutzen, um die Optik der Betonoberfläche gezielt zu beeinflussen: Mittels verdünnter Säuren kann die Oberfläche künstlich angeraut und je nach Zusammensetzung des Betons, des Zuschlags und der Säure, auch in der Färbung beeinflusst werden. Mit Hilfe von Schablonen und Folien, die ein Abtragen der obersten Betonschicht durch die Chemikalie verhindern, können auch individuell gestaltete Muster, Motive oder Schriftzeichen auf die Betonoberfläche aufgebracht werden. Die gleiche Technik kann auch beim mechanischen Sandstrahlen angewandt werden.

Zu den chemischen Gestaltungsmöglichkeiten zählt auch das Auswaschen der obersten Betonschicht mit Wasser. Durch diese Technik wird die Gesteinskörnung sichtbar und lässt eine reliefartige Oberfläche entstehen, wie man sie von Waschbeton kennt. Die möglichen Zuschlagstoffe sind dabei je nach individuellen Vorstellungen frei wählbar: Naturstein, Basalt, Lava, Glas, Ziegelbruch, Schlacken, Blähton und sogar Schrott sind mögliche Zuschläge mit jeweils eigener, charakteristischer Optik.

INDIVIDUELLES BETON-FINISH FÜR BEHANDELTE OBERFLÄCHEN

Nicht nur die mechanische oder chemische Einwirkung auf die Oberfläche beeinflusst die Optik und Haptik von Beton-Werkstücken. Auch spezielle Lasuren, Lacke, Polituren sowie Öle und Wachse können auf die Betonoberfläche aufgetragen werden. Zum einen tragen diese dazu bei das Betonobjekt vor Umwelteinflüssen zu schützen, indem sie diese beispielsweise wasserfest machen, zum anderen verändern sie das Äußere der Werkstücke. Öle und Wachse verleihen Betonoberflächen einen matten Glanz, ähnlich dem von Naturstein, und lassen sich ideal für repräsentative oder klassisch anmutende Architektur-Objekte, sowie elegante Corporate-Architektur inszenieren.

INDIVIDUELLE BETONOBERFLÄCHEN DURCH SPEZIALISIERTEN FORMBAU

Die individuelle Gestaltung von Beton kann mit entsprechendem Know-How bereits vor dem Guss vorgenommen werden. Mit Hilfe von strukturierten Schalungsmaterialien kann dem Betonobjekt eine Oberflächenstruktur verliehen werden, da das Material während des Aushärtens die jeweilige Beschaffenheit der Schalung als Abdruck beibehält. Verbreitet sind vor allem Schalungen aus gehobeltem oder gebürstetem Holz. Dank neuer Techniken lassen sich mittlerweile jedoch auch individuell gestaltete Gummi- und Kunststoffmatrizen herstellen, welche praktisch jedes gewünschte Design nachbilden können: von verschiedenen Struktur-Nachbildungen wie Holz-, Terracotta-, Schiefer- oder Sandstein-Optik, bis zu künstlich gestalteten Profilen wie Rauten, Wellen, Rippen, Logos und Schriften sind alle erdenklichen Motive möglich.

Die vielfältigen, mechanischen sowie chemischen Möglichkeiten auf die Oberfläche von Betonelementen einzuwirken und damit sowohl die Optik, als auch die Haptik nach den individuellen Ansprüchen und Designvorstellungen anzupassen, bieten eine beinah unbegrenzte Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten für Architekturprojekte. Die Wahrnehmung der Betonoberfläche variiert, je nach eingesetzter Technik, von grob und markant, über plastisch und lebendig bis hin zu edel und klassisch. Gerade diese Wandlungsfähigkeit und Flexibilität in der Verarbeitung macht Beton zu so einem außergewöhnlichen und innovativen Werkstoff für Architekten und Bauherren.

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