MAXX Raumelemente

DIE BEDEUTUNG DER SCHALHAUT BEI DER GESTALTUNG VON SICHTBETONFLÄCHEN

Sichtbeton gilt in der zeitgenössischen Architektur als das gestalterische Mittel für außergewöhnliche Bauwerke oder Formgebungen von Betonbauteilen. Der Trend geht dabei weg von glatten Schalungen hin zu mehr Haptik und Textur in der Betonoberfläche. Damit ist der gestalterische Aspekt bei der Wahl der geeigneten Schalhaut in den Vordergrund gerückt, denn die Schalhaut ermöglicht eine Vielzahl an Gestaltungsvarianten: Mit ihrer Textur, Materialbeschaffenheit und Saugfähigkeit beeinflusst sie maßgeblich Qualität und Charakter der Sichtbetonfläche.

HOHE ANFORDERUNGEN AN DIE SCHALHAUT

Als Schalhaut oder auch Schalungshaut wird die innere Oberfläche der Sichtbetonschalung bezeichnet. Sie beeinflusst die Qualität der Sichtbetonfläche maßgeblich: Die Schalhaut gibt dem Beton seine Form und bestimmt mit ihrer Struktur die Oberflächenausbildung des Betonbauteils – glatt, rau oder gemasert. Das Erscheinungsbild und die Saugfähigkeit der Schalhaut haben außerdem einen entscheidenden Einfluss auf den Farbton der Betonoberfläche und die Farbgleichheit zwischen verschiedenen Betonierabschnitten.

Zuverlässig definieren lässt sich die für das jeweilige Projekt am besten geeignete Schalhaut anhand der drei unterschiedlichen Schalhautklassen (SHK 1-3), die sich wiederum an den Sichtbetonklassen orientieren.

Die geringsten Anforderungen an die Schalhaut werden bei Normalbeton – also Beton ohne besondere Ansprüche an das Aussehen – gestellt. Für Sichtbeton dagegen muss die Schalungshaut entsprechend hohe Anforderungen erfüllen: Ausschlaggebend sind dabei vor allem Faktoren wie die Porigkeit, die Farbtongleichmäßigkeit, die Ebenheit der Sichtbetonfläche, der Austritt von Zementleim an den Schalhautstößen sowie der maximal mögliche Versatz bei den Fugen. Außerdem zählen die Kraftableitung, die Dichtigkeit, die Formbarkeit bzw. Anpassungsfähigkeit und die Formstabilität sowie die geringe Haftung zum Beton zu den wichtigsten Anforderungen an die Schalhaut.

MAXX raumelemente etwa arbeitet überwiegend in den hohen Sichtbetonklassen 3 und 4. Aufgrund der langjährigen Erfahrung und der konsequenten Weiterentwicklung des internen Formenbaus ist der Beton-Experte in der Lage, auch bei der Umsetzung anspruchsvoller Betonelemente wie amorphe Formen oder Hinterschnitte die geeignete Schalhaut auszuwählen.



Starksaugende strukturierte Schalung

Kantenausbildung durch Metallschalung

Abguss strukturierte Kunststoffschalung

Teilausschnitt Rauhspund-Schalung

Schalung mit eingelegter Matrize

Abguss offenporige Holzschalung

SCHALUNGSHAUTARTEN, SAUGENDE UND NICHT SAUGENDE SCHALHAUT

Schalhäute können aus rauem oder gehobeltem Holz, aus Holzwerkstoffen, Kunststoff sowie aus Metall bestehen. Die ursprünglichste Form ist eine Schalhaut aus Holzbrettern, die widerstandsfähigste ist die Metallschalungshaut. Auch heute noch bestehen viele Schalhäute aus Holz, die in der Regel mit Phenol- oder Melaminharz beschichtet sind um besonders glatte Oberflächen zu erzielen. Für Betonoberflächen mit mehr Haptik und Textur werden Strukturmatrizen verwendet, die Formen und Muster in den Sichtbeton prägen.

 

Generell wird unterschieden zwischen saugender Schalhaut (Holzschalungen, Matrizen) und nicht saugender Schalhaut (Kunststoff- und Stahlschalungen), wobei sich das Saugverhalten der Schalhaut mit jedem Einsatz verringert. In Betonierabschnitten sollten nur Schalungshautarten mit identischen Saugeigenschaften eingesetzt werden, da es sonst zu deutlichen Abweichungen bei Farbe und Struktur der Oberfläche kommt – denn die Saugfähigkeit der Schalhaut beeinflusst vor allem den Farbton der Betonoberfläche: Je saugfähiger die Schalhaut, umso dunkler ist der Farbton des Betons. Dies ist insbesondere bei der Herstellung von Sichtbetonflächen von großer Bedeutung, deren architektonische Wirkung stark von der Farbgebung abhängt.

KLARE VORGABEN UND ENGE ABSTIMMUNG MIT BETON-EXPERTEN

Die gewünschte Betonoberfläche ist maßgeblich bei der Wahl der Schalhaut. Je nach Schalungshautart lassen sich die unterschiedlichsten Gestaltungswünsche realisieren – von Sichtbetonflächen mit Textur bis hin zu durchgehend scharf ausgebildeten Betonkanten, die eine absolut glatte Oberfläche erfordern.

 

Voraussetzung für den Projekterfolg ist, dass die Beschaffenheit der gewünschten Sichtbetonfläche vor Projektbeginn eindeutig definiert ist – und die enge Abstimmung mit Experten erfolgt, die über das entsprechende Know-how und umfangreiche Erfahrungswerte im Formenbau verfügen. Anhand der Leistungsbeschreibung wählen die Beton-Experten die passende Schalhaut aus; dabei berücksichtigen sie insbesondere die entsprechenden Materialeigenschaften, die Beschichtung und die Verarbeitung der Schalungshaut. Darüber hinaus beurteilen sie die Machbarkeit des geplanten Bauvorhabens, inklusive der zu erwartenden Toleranzen und Schwankungen – so lassen sich nicht nur gestalterisch anspruchsvolle Wünsche aus Beton verwirklichen, sondern vor allem böse Überraschungen vermeiden.

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