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TITANDIOXID BETON - INNOVATIVER BAUSTOFF
REDUZIERT AKTIV LUFTVERSCHMUTZUNG

Städte, Gemeinden, Architekten und Bauherren setzen immer häufiger auf nachhaltige Alternativen zu herkömmlichen Materialien. Bei der Wahl der Werkstoffe spielen neben kurzen Transportwegen auch Recycling und der Einfluss der Materialien auf die Umwelt eine immer größere Rolle. Hersteller von Beton und Zement setzen sich gezielt mit ressourcenschonenden und recyclebaren Baumaterialien auseinander und entwickeln neue, innovative Anwendungen für Beton – so zum Beispiel Titandioxid Beton. Dieser neuartige Werkstoff trägt dazu bei, die Luftqualität in seiner Umgebung deutlich zu verbessern. Vor allem aufgrund seiner vielfältigen Einsatzmöglichkeiten findet Titandioxid Beton zunehmend Verwendung.



BETON ALS NACHHALTIGER ROHSTOFF

Beton besteht im Wesentlichen aus natürlichen Rohstoffen – Wasser, Sand, Kies und Zement. Beton wird dort produziert wo er gebraucht wird, die Hersteller sind meist lokal, die Transportwege kurz. Gerne werden für die Herstellung von Beton auch Sekundärstoffe aus dem Recycling verwendet und selbst Beton ist recyclebar. Wird Beton abgerissen lassen sich Betonteile brechen und für die Produktion wiederverwenden.

Durch seine schall- und wärmedämmenden Eigenschaften wirkt sich Beton als Baumaterial zudem positiv auf die ökologische Bilanz von Gebäuden aus, da weniger Energie für Dämmung und Klimatisierung aufgewendet werden muss. Dennoch forschen Materialwissenschaftler weiter an neuen Methoden, Beton als Werkstoff und seine Anwendungsmöglichkeiten zu optimieren und zu erweitern. Beispiele hierfür sind ultrahochfester Beton, auch UHPC, Glas- oder Carbonfaserbewehrter Beton und natürlich Titandioxid Beton.

TITANDIOXID BETON ALS KATALYSATOR

Das Prinzip von Titandioxid Beton wurde vom italienischen Zementhersteller Italcementi Group unter dem Namen „TX Active Zement“ entwickelt. Dem Beton wird dabei Titandioxid (TiO2) als Bindemittel zugesetzt. Titandioxid reagiert mit UV Strahlung und katalysiert den Zerfall von Stickoxiden, welche Auslöser für zahlreiche Atemwegserkrankungen sein können. Der Titandioxid Beton als Katalysator bleibt dabei als Material vollkommen unverändert, sowohl in seinen Eigenschaften als auch in seiner Farbe, und kann daher die Reaktion unbegrenzt oft wiederholen. Die UV Strahlung, die benötigt wird um eine Reaktion mit dem Titandioxid auszulösen, ist dabei verhältnismäßig gering. Sogar an bewölkten Tagen findet die Umwandlung von Stickoxiden und eine aktive Verbesserung der Luftqualität durch den Einsatz von Titandioxid Beton statt.

NACHHALTIGER BETON MIT ZAHLREICHEN ANWENDUNGSMÖGLICHKEITEN

Je nach Fläche kann durch Titandioxid Beton die Stickoxidbelastung in der direkten Umgebung um bis zu 80% reduziert werden. Besonders in Ballungsräumen und Städten mit hoher Verkehrsbelastung wird Titandioxid Beton zunehmend eingesetzt, um nachhaltige und umweltschonende Ausgleichsflächen zu schaffen. So findet Titandioxid Beton beispielsweise an Fassaden und Dächern von Gebäuden, aber auch im Straßenbau für Lärmschutzwände oder als Fahrbahnbelag Verwendung und trägt dort gezielt zur Verbesserung der Luftqualität und des Klimas bei.

Um die umweltaktiven Eigenschaften von Titandioxid Beton zu nutzen ist dabei keineswegs ein Neubau erforderlich: Photokatalytisch aktive Baustoffe lassen sich auch in bereits bestehende Gebäude und Betonflächen integrieren. Relevant ist dabei nicht die Stärke des Betons, sondern vor allem die Dimension der Fläche. Da die photokatalytische Reaktion nur an der Oberfläche stattfindet, lässt sich Titandioxid Beton nachträglich in Form von Ortbeton als dünne Sichtbeton-Schicht auftragen und entwickelt die gleiche umweltaktive Reaktion.

Besonders im Bereich von Fahrbahnerneuerungen können große Flächen nachhaltig genutzt werden. Statt einer vollständigen Erneuerung des Fahrbahnbelags werden mittels „Whitetopping“ schadhafte Stellen mit neuem Belag aufgefüllt und dabei teilweise Schichten aus Titandioxid Beton als Fahrbahnbelag verwendet. Die Schadstoffbelastung für Mensch und Umwelt wird durch den innovativen Fahrbahnbelag deutlich reduziert.

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